Umbau Büro IS4 – Blickwinkel Bauleitung

Von Thorsten Westerfeld

Nach der ersten Besichtigung des Gebäudes im Sommer 2024 wurde mir schnell klar: Egal wie die finale Planung am Ende aussieht, das wird ein super spannendes und forderndes Projekt. Während sich Architekt und Bauherr noch gestritten haben, in welcher Form die Sanierung ausgeführt werden soll, haben schonmal die Entkernungsarbeiten begonnen. Im Nachgang ging es mit den eigentlichen Abbruch- und Umbaumaßnahmen los.

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit und mit einem „Planungszwischenstand“ 😉, ist es meinen Kollegen aus der Bauleitungsabteilung und mir gelungen, die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke zu erstellen und vergleichbare Angebote zu erhalten, zumindest für die kostenintensiven Hauptgewerke. Kurze Vergabegespräche haben stattgefunden und die Projektbeteiligtenliste füllte sich.

In die Vollen ging es ab September 2024. Auf Grund des straffen Zeitplans mussten direkt viele Gewerke parallel arbeiten – und das hat wirklich gut funktioniert. Die Arbeiten konnten auf die verschiedenen Geschosse sowie den Innen- und Außenbereich verteilt werden.

Offen war nach wie vor die Frage, ob es kostentechnisch vertretbar sei, die vorhandenen Böden auszubauen und gedämmte Bodenplatten neu aufzubauen, nur um den durch die Bauphysik geforderten Dämmstandard zu erzielen. Nach kurzer Besprechung im Planungsteam war das Thema vom Tisch. Aus dem anschließenden Brainstorming ist aber eine neue Idee entstanden: „Wir dämmen die Fundamente außen senkrecht nach unten und ziehen die Dämmung von dort aus nach außen vom Gebäude weg. Das müsste doch funktionieren, oder?“. Der Bauphysiker hat es berechnet und nachgewiesen! Das ausführende Unternehmen schüttelt auch nach dem Einbau der Dämmung noch ein klein wenig mit dem Kopf, aber Neuerungen werden immer erst sehr skeptisch betrachtet.

Der Fund von asbesthaltigen Baustoffen in Teilen des Fußbodens hat den Baustellenablauf ganz kurz verlangsamt, eröffnete aber auch die Möglichkeit, genau diese Teilbereiche mit einer Fußbodenheizung auszustatten. Die war ursprünglich nicht geplant. So haben wir aus dem Mehraufwand auch unsere Vorteile gezogen, insbesondere zugunsten des Energiekonzeptes und der verbesserten Behaglichkeit.

Im Januar 2025 mussten wir uns auf einen Einzugstermin verständigen. Realistisch war zu dem Zeitpunkt Kalenderwoche 12. Das gab zumindest der Bauzeitenplan her. Da die Gebäudehülle bereits Ende 2024 fast nahezu vollständig gedämmt war, konnten alle Ausbaugewerke mit voller Kraft arbeiten. Die nötige Grundwärme haben wir über zwei mobile Heizgeräte erzeugt. Ganz klar hat uns auch das Wetter in die Karten gespielt. Wenige Regentage haben dafür gesorgt, dass die Handwerker fast keinen Schmutz ins Gebäude getragen haben.

Zum Ende hin waren Teilbereiche wie das Kellergeschoss und einzelne Räume im EG bereits bezugsfertig, während in anderen Räumen beispielsweise noch eine offene Schachtung für den Hausanschluss vorzufinden war.

Und auch nach unserem Umzug am 21.03.2025 gab es noch ein paar offene Baustellen: Teile des Außenbereichs mussten noch angelegt werden, der Maler hatte noch Restarbeiten zu erledigen, die Fassade zeigte an einigen Stellen noch Lücken und uns fehlten noch die letzten Handwerkerrechnungen, um das Projekt auch finanziell abzuschließen. Nach einiger Zeit waren aber auch diese offenen Punkte abgearbeitet.

In jedem Fall bin froh und dankbar, dass ich dieses Projekt begleiten durfte und bedanke mich bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Handwerkern, die diesen straffen Zeitplan eingehalten und gute Arbeiten geleistet haben.