Nachdem ein Nachbar einmal abends bei uns zu Hause klingelte und mich auf den in Teilen schon umgekippten Palisadenzaun aufmerksam machte, war uns klar: Es muss etwas passieren. Der Zaun kommt neu.
Bei der Recherche stießen wir auf eine Zeichnung vom August 1983 von Josef Többen. Der Zaun war immerhin schon 38 Jahre alt. Dann darf auch mal etwas Neues kommen. Aber wie soll der neue Zaun aussehen? Wieder Holz? Bei den Preisen? Auf keinen Fall sollte es ein moderner Doppelstabmattenzaun mit Sichtschutz aus Kunststoff werden! Schon länger überlegten wir auf dem Gebäude Im Westeresch 8 eine PV-Anlage zu installieren. Das Dach des Wohnhauses ist jedoch schon in die Jahre gekommen und die weitere Nutzung noch nicht ganz klar. Außerdem sieht eine PV-Anlage auf einem Walmdach nicht ansprechend aus.
Da kam uns die Idee, wir machen einen Solarzaun. Die Ausrichtung nach Süden stimmt, eine Verschattung ist nicht vorhanden, Sicht und Schallschutz werden erreicht. Die Optik ist sicherlich eine besondere und man tut gleichzeitig etwas für die Umwelt.
Wegen der Nutzung des Gebäudes Nr. 8 als Büro wird der Strom hauptsächlich über Tag benötigt und am Wochenende kann der überschüssige Strom für das Laden unserer E-Autos genutzt werden. Wir können also von einem sehr hohen Eigenverbrauchsanteil ausgehen. Ein bisher noch sehr teurer Akku ist daher zurzeit nicht vorgesehen.
Wir sind alle sehr gespannt.
Die Module sind schon da, die Gartenarbeiten starten in Kürze.
Wir berichten hier über die Baufortschritte und dann natürlich über die Erträge und Kosten.
Wir bekommen durch den Zaun immerhin eine PV-Anlage von 12,50 KWp realisiert. Es werden insgesamt 34 Module mit einer Leistung von 370 Wp verbaut. Die Unterkonstruktion wurde von Christoph Dieker und Stephan Többen entwickelt und gezeichnet. Der Auftrag zur Fertigung wird an die Firma W. Vorwerk-Thole GmbH & Co. KG, Haselünne vergeben und die PV-Anlage wird durch die Firma Weakon GmbH & Co. KG, Klein Berßen installiert. Die notwendigen Gartenbauarbeiten werden durch die Firma Christian Moormann, Dohren erledigt.
Markus Többen führte eine Simulation der Zaun PV-Anlage durch und errechnete, dass unsere Zaunanlage etwa 70 % einer optimal ausgerichteten Dachanlage erwirtschaften müsste.
Abbau des alten Zauns
24.08.21 - 25.08.21
Fundament
26.08.21 - 27.08.21
Aufstellung der Tragkonstruktion
30.08.21 - 31.08.21
01.09.21 - 06.09.21
Die
Gartenarbeiten sind erledigt, die Zaununterkonstruktion steht und die PV-Module
sind montiert. Jetzt warten wir auf das Tor.
Seit Ende September ist die PV-Anlage angeschlossen und produziert Strom. An einem Spitzentag hat sie schon 45 KWh produziert. An einem besonders schlechten Tag auch nur 2,7 KWh.
Technische Daten der PV-Anlage:
Module
34 Stück IBC MonoSol 370 CS9-HC
Wechselrichter
Sungrow SG10 KTL-M max. 1000 VA,
Montage im Keller neben der Hauptverteilung.
Kosten
ca. 1.000,00 € brutto pro
KWp
Je m² Zaunfläche (35,40 x 1,80 m = 64 m²) sind also für „Zaunelemente“ 195,00 €/m² angefallen. Die Kosten für die Pfosten und die Fundamente sowie für den Sockel fallen bei einem normalen Zaun auch an.
Bei einem angenommenen Preis z. B. für eine Iso-Paneele oder einem speziellen Zaun-Paneel von ca. 85 €/m² inkl. Montage betragen die Mehrkosten für die PV-Module lediglich 110 €/m². Umgerechnet ergibt sich ein Preis für die PV-Anlage von 560 €/KWp. Unserer Meinung nach ein sehr günstiger Preis für eine PV-Anlage. Auch wenn die Effizienz evtl. nur bei 70 % liegt.
Jetzt werden wir erst einmal die Erträge beobachten und berichten dann weiter.
Update Februar 2022:
Im Jahr 2021 (19.9.21-31.12.21) wurden genau 1.000 KWh produziert.